Der gute Mann irrt, ein Steinmetz kriegt das hin, auch heute noch, sogar mit antikem Werkzeug.
Gab vor ein paar Wochen eine Sendung auf Nacianal Geographic-Cannel, da ging es um Tut Ankh Amun und dessen Begräbnis. Archäologen wiesen auf Ungereimtheiten bei seinen Grabbeigaben und bei seinem Sarkophag (aus Rosengranit) hin. Der Sarkophag war teilweise sehr sorgfältig gearbeitet, teilweise unter Zeitdruck und teilweise waren Veränderungen sichtbar. Woraus die Archäologen den Schluss zogen, dass der Sarkophag ursprünglich nicht für Tut Ankh Amun gedacht war, sondern für Echnaton.
Die Umarbeitung und Fertigstellung musste aber innerhalb von 70 Tagen erfolgen, der Zeit, die für das Begräbnisritual, einschließlich der Munmifizierung zur Verfügung stand.
Die Archäologen beauftagten zwei Steinmetze, die noch mit alten Techniken vertraut ist, weil sein Spezialgebiet Restauration gotischer Kirchen.
Die Männer schafften es tatsächlich, auf der Grundlage von Fotos der Änderungen und des fertigen Sarkophags, die bewussten Teile mit Kupferwerkzeug, Steinmeisseln sowie Polieren mit feinem Sand und Wasser in der gleichen Zeit, mit der gleichen Qualität herzustellen.
Diese Demonstration war schon beeindruckend, schon deshalb, weil bewiesen wurde, dass eben kein modernes Werkzeug notwendig ist. Voraussetzung war nur, dass der Block, aus dem der Sarkophag entstand so sorgfältig, wie nur irgend möglich vorbereitet war. Aslo nicht irgendein unförmiger Stein, der erst in Form gebracht werden muss, sondern schon sauber aus dem Steinbruch und genau das taten die Ägypter.
Es besteht eben schon ein Unterschied zwischen einem Steinmetz, der industriell Grabsteine herstellt und einem Steinmetz, der seine Arbeit noch als Handwerk, als Kunst ausübt.

Andromache